Aktuelle Entwicklungen in der Swinger-Szene
Ich bin jetzt seit gut sechs Jahren aktiver Swinger.Ich habe in dieser Zeit die meisten gewöhnlichen Szenarien im Rahmen der Swinger-Subkultur persönlich kennengelernt, und einige recht außergewöhnliche dazu. Und die Partys, von denen ich ungeküsst nach Hause gegangen bin, kann ich immer noch bequem an einer Hand abzählen.
Das ist sicher keine Rekordzeit, aber es reicht bequem aus, um die Szene mittlerweile recht gut zu kennen und mir Gedanken über die veränderten Zustände zwischen damals und heute zu machen.
Und in letzter Zeit - so etwa in den letzten anderthalb bis zwei Jahren - fällt mir eine Entwicklung auf, die mich nachhaltig stört. Ich habe darüber schon im Freundes- und Bekanntenkreis und mit Clubbetreibern und Party-Veranstaltern gesprochen, wobei mir im Allgemeinen und in einigen Details meine Beobachtungen bestätigt wurden. Ich habe zu diesem speziellen Thema mittlerweile auch zwei einschlägige Homepages in meinem Profil.
Daher möchte ich genau dieses Thema, diese wahrgenommene Entwicklung, einmal hier im Forum zur Diskussion stellen und eure eigenen Wahrnehmungen und Ansichten ermessen.
Seit etwa anderthalb bis zwei Jahren ist in der Swinger-Szene, soweit ich wahrnehmen konnte, ein gravierender Negativ-Trend zu beobachten, was die Mitglieder der Szene und deren Verhalten angeht.
Ich rede jetzt hier nicht speziell von den gewohnheitsmäßig zu Recht und Unrecht verschrieenen Single-Männern, sondern von einem allgemeinen Trend, dem auch dieses besondere Phänomen zuträgt.
Die Szene wird in ihrem Durchschnitt immer älter, immer unansehnlicher, immer ungepflegter, immer unhöflicher und immer oberflächlicher. Das war früher mal nicht so.
Manche Leute, denen man in Clubs und auf Parties begegnet, sind mittlerweile eindeutig ungepflegt und vom Äußeren her regelrecht abstoßend.
Hinzu kommt eine neue Kategorie von regelrechten "Schmetterlings-Swingern". Die flattern mal hier und mal da hin auf Parties und in Clubs, eingehüllt in eine allgemeine Atmosphäre von Oberflächlichkeit und eitlem "Sehen und gesehen werden" und sonnen sich in einer Art billigem Kick. Dabei ist ihr Verhalten, egal ob Mann oder Frau, aber von Unsicherheit, Verklemmtheit, Besitzdenken, Eifersucht und regelrechter Feigheit dominiert. An ein tiefergehendes Gespräch, geschweige denn einen ernsthaften Flirt, braucht man bei denen in der Regel nicht zu denken. Es ist die "Ja-nee-erstmal-nur-gucken-und-so."-Generation.
Das war früher beileibe nicht so und hat, meiner persönlichen Ansicht nach, auch nichts mehr mit dem ursprünglichen Geist der Swinger-Szene zu tun, wie ich ihn kennen gelernt habe.
Ich bin interessiert an euren Erfahrungen, Ansichten und Meinungen. Ist euch bereits Ähnliches aufgefallen? Wie steht ihr zu dieser Entwicklung?
Viele Grüße,
B.